Die Zahl der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, hat sich nach einer repräsentativen forsa-Umfrage aus dem Jahr 2022 seit 2017 verdoppelt. Damals waren es noch 10 % der Kinder, inzwischen sind es 20 %. Während der Pandemie konnte über lange Zeit teilweise keine Schwimmausbildung stattfinden. Der hohe Bedarf an Schwimmkursen lässt sich derzeit nicht abdecken. Die wenigen vorhandenen Plätze sind häufig binnen Minuten ausgebucht und werden oft nur für Schulanfänger angeboten. Jedes Jahr werden Schwimmbäder geschlossen. Vielen Schulen mangelt es an Zugang zu erreichbaren Bädern oder an Schwimmflächen für den Schwimmunterricht.

Glücklicherweise steht den Waldbronner Schulen an 3 Vormittagen die Albtherme für das Schulschwimmen zur Verfügung, bevor für die Allgemeinheit geöffnet wird.
„Es gibt jedes Schuljahr ein paar Kinder, die noch gar nicht schwimmen können oder nur sehr wenige Schwimmkenntnisse aufweisen“, berichtet Rettungsschwimmerin und Trainerin der DLRG OG Waldbronn Birgitt Altenburger. Sie begleitet den Schwimmunterricht der 3. Klassen der Albert-Schweitzer-Schule in der Albtherme bereits seit über 3 Jahren. Regelmäßig montagmorgens ab 8:15 Uhr unterstützt sie die Lehrkräfte beim Schwimmunterricht. Dieser findet pro Klasse nur in einem Halbjahr statt. Bei drei 3. Klassen, wie in diesem Jahr, haben die Kinder sogar nur für 12 Wochen Schwimmunterricht. Während dieser Zeit kümmert sie sich individuell um die Nichtschwimmer und die schwachen Schwimmkinder.
„Der Umgang mit den Kindern macht mir viel Freude. Es ist immer wieder schön, wie gut die Kinder mitmachen und ihre Erfolge, und seien sie noch so klein, von Stunde zu Stunde zu sehen,“ bekräftigt Birgitt Altenburger. „Häufig gelingt es mir, den Kindern am Ende des Zyklus die Angst vor dem Wasser zu nehmen und ihnen die Technik fürs Brustschwimmen beizubringen. Im besten Fall schaffen die Kinder dann das Schwimmabzeichen Seepferdchen. Wichtig ist es mir vor allen Dingen, ihnen meine Begeisterung fürs Schwimmen weiterzugeben.“
Durch diese Zusammenarbeit können sich die Lehrkräfte darauf konzentrieren, den schon etwas fortgeschrittenen Schwimmkindern spezifische Schwimmtechniken näherzubringen. Um den Schwimmunterricht überhaupt durchführen zu dürfen, sind immer 2 Betreuungskräfte erforderlich. Durch die Unterstützung der DLRG-Rettungsschwimmerin kann der Unterricht somit auch stattfinden, wenn eine Lehrkraft verhindert ist.

Wir danken Birgitt Altenburger für ihr ehrenamtliches Engagement.